Sonntag, 8. August 2010

Kritischer Bericht im Usinger Anzeiger

Die Schattenseiten im sog. "Tierschutz"(zum Artikel klicken) beleuchtet auch dieser Artikel:


Nachts im Dunkel auf dem Parkplatz der Raststätte

07.08.2010 - NIEDERLAUKEN

Tierschützer übernehmen Hundemutter mit sechs Welpen aus Spanien

(mg). Irgendwo in der Grauzone der Legalität arbeiten Tierschützer, die Hunde aus dem Ausland aufnehmen und ihnen eine gute Zukunft bieten. Der Usinger-Anzeiger war nachts bei der Ankunft eines Hundetransportes aus Spanien dabei.

Nach den sonnenverwöhnten Tagen der letzten Wochen ist es unangenehm kalt. Feiner Nieselregen setzt ein. Auf einer Autobahnraststätte im Rhein-Main-Gebiet wird gegen Mitternacht ein Hundetransport aus Spanien erwartet, der sich um gut zwei Stunden verspätet. Zeit genug, um noch einen Kaffee zu trinken.

Um diese Uhrzeit betreten nur wenige Personen die Gaststätte. Die, die kommen, sind sogenannte Adoptanten und fallen auf, weil sie sich suchend umsehen. Eine Frau führt einen Hund und krault ihn liebevoll. Sie wurde von einer Freundin gebeten, zwei Hunde für einen Tierschutzverein in Empfang zu nehmen.

Ein Ehepaar nimmt die einfache Wegstrecke von 300 Kilometern auf sich, um seinen Hund abzuholen. Alle Adopanten fiebern der Ankunft entgegen und hoffen, dass „ihr“ Hund gesund und munter die Reise übersteht.

Niemand von ihnen kennt den Fahrer oder weiß, welcher Wagen kommt. Und doch fällt der weiße Transporter mit spanischem Kennzeichen auf, als er um die Ecke fährt. Zwei Fahrer entdecken die Wartenden, grüßen freundlich durch die verregnete Seitenscheibe und stoppen nur ein paar Meter weiter.

„Normalerweise werden die Hunde irgendwo versteckt am Rande eines Autobahnparkplatzes übergeben“, so Normen Mrozinski von der Tierschutzorganisation Lassy Org. Der Tierschützer sprang ein, als er hörte, dass verschiedene deutsche Tierschutzvereine die „bestellte“ Hündin Lovis mit ihren sechs Welpen nicht mehr aufnehmen können.

„Tierheime sind in Ferienzeiten hoffnungslos überfüllt. Täglich kommen neue Hunde“, klagt Mrozinski. Die Berner-Sennenmischlingshündin aus Spanien kennt er nur von Fotos und einer kurzen Beschreibung. Spanische Tierschützer befreiten die Kettenhündin eines Bauern, der auch mit den Welpen brutal vorgegangen sei.

Mrozsinki hegt Zweifel angesichts des Transportes der Tiere. Zu oft gab es Horrormeldungen in den Medien. So wurde im Oktober 2009 nahe Düsseldorf ein Transport mit 42 Hunden aufgehalten. Die Tiere waren 38 Stunden eingepfercht, die Papiere gefälscht und viele von den Hunden krank.

Wie der 33-Jährige berichtet, handelt es sich meistens um Tierschützer, die mangels Kenntnis und Erfahrung, wie Tiere transportiert werden müssen, die Hunde nach Deutschland holen. Dann herrscht die Meinung vor, dass der strapaziöse Transport besser sei als das Schicksal, welches die Tiere in ihrer Heimat im Ausland erwartet.

In letzter Zeit habe es auch vermehrt kommerzielle Transporte gegeben. Unter dem Deckmantel des Tierschutzes werden illegal Welpen nach Deutschland transportiert und an ahnungslose Tierfreunde verkauft. „Häufig sind dann die Impfausweise gefälscht und die Hunde verhaltensauffällig, weil sie unter schlimmsten Umständen in Massen gezüchtet werden“, so Mrozinski.


Die Hundehändler können so mit einem Transport einige Tausend Euro auf Kosten der Hunde und auf Kosten seriöser Tierschutzorganisationen verdienen. Deshalb legt Mrozinski sich einen Plan B und C zurecht. Für Notfälle trägt er ein Erste-Hilfe-Set bei sich und könnte mit Elektrolytpulver gestressten Hunden helfen. Falls nötig, „würde ich die Polizei und das Veterinäramt verständigen, wenn sich herausstellt, dass der Transport tierquälerisch ist oder hier mit Hunden gehandelt wird.“

Als die Fahrer die Hecktüren öffnen, strömt überraschenderweise kein unangenehmer Duft heraus. Im Gegenteil, der Innenraum mit seinen übereinander gestapelten Käfigen sieht sauber aus. Zu sauber? Mrozinski nimmt an, dass die Fahrer kurz vorher auf einem Parkplatz die Käfige von Urin und Kot befreit haben. Jeder Käfig ist mit einer gefüllten Wassertränke bestückt. Auffällig, dass der Transporter aus einem Kühlwagen besteht. Zwar können die Tiere auch bei größter Hitze mit angenehmen Temperaturen reisen, im Falle einer Panne oder stundenlangen Staus ist aber keine ausreichende Luftzufuhr gewährleistet. „Fatal, wenn nach einigen Stunden kein Luftaustausch mehr stattfindet“, vermutet der Tierschützer. Die Kennzeichnung eines lebenden Tiertransportes ist nicht ersichtlich. Zudem wurde der Transport nicht bei der zuständigen Behörde angemeldet, wie es eigentlich vorgeschrieben ist.

Darüber machen sich die Adoptanten keine Sorgen. Sie nehmen ihre Hunde freudig an der Rampe in Empfang, wie den kleinen zwölf Wochen alten Boxermischling, der ziemlich mitgenommen aussieht, so dass Mrozinski den neuen Besitzern ein Päckchen mit einer Elektrolytlösung übergibt. Fragen an die Fahrer erübrigen sich. Ob sie überhaupt etwas von der Psyche des Hundes verstehen, ist anzuweifeln. Denn sie begehen den Fehler, erst die Hundemutter aus dem Käfig zu nehmen, die sich stark verunsichert nach ihren Welpen umsieht und deshalb nicht erneut verladen werden möchte. Als nach und nach die 16 Wochen alten Welpen zu ihr in den Wagen kommen, legt sich ihre Angst und die Hunde machen einen überraschend lebhaften Eindruck.

Bei der Überprüfung der Impfausweise stellt Mrozinski fest, dass alle notwendigen Impfungen vorhanden sind. Stutzig macht ihn allerdings die Tatsache, dass die vorgeschriebene Frist zur Ausreise auf den Tag genau passt. „Ich vermute, dass die Ausweise vordatiert wurden. Ein sogenannter Titer-Test wird zeigen, ob die Impfung korrekt ist oder nicht.“

Ach ja, die Kosten: Pro Hund bekommen die Spanier 130 Euro, wovon für den Tranport 100 Euro berechnet werden sowie fürs Chipen und das Impfen 30 Euro.

Mittlerweile haben sich die sechs Welpen und ihre junge Mutter gut bei den Tierschützern in Weilrod-Niederlauken eingelebt. Sie wurden medizinisch überprüft. Alle Hunde sind wohlauf und suchen ein neues Zuhause.

Leserkommentar:

Der Artikel ist inhaltlich vollkommen richtig, und die angeblichen Gründe, warum man jeden Monat hunderte von Hunden , z.T. schwer krank im Transporter quer durch Europa schaukelt oder in den Tod fährt, hat ausschliesslich monetäre Gründe. Die Beteiligten sind untereinander in mafiösen Strukturen verbandelt, man "kennt sich" in der Szene, meist arbeitslose Deutsche, gern Frauen, um die 50, denen man die Tierschutzmasche locker abkauft, die Transporte machen dann gescheiterte Existenzen, ebenfalls Deutsche, männlich, die pro Transport mal eben 5000 Euro einsacken, ohne Steuern, versteht sich.
Da der Artikel relativ vorsichtig die Hintergründe beschreibt, wird er wohl in der Szene noch nicht für Aufruhr sorgen. Aber Tatsache ist, solange die gesetzlichen bestimmungen nicht eingehalten werden, weil Zeitungen sich scheuen, Ross und Reiter zu nennen und die Behörden zu informieren, wird es immer wieder zu Todesfällen kommen und die Tiere, die auf gut Glück herumgetourt werden sind nichts weiter als illegales Transportgut, tot oder lebendig, ganz nach Tagesform.
DAS hat nichts mit Tierschutz zu tun, das ist Tierhandel. Ebenso wie die sog. Tierschutzorgas, die Monat für Monat hunderte Hunde mit schweren Durchfällen, ansteckenden Krankheiten und ungeimpft durch die Lande schicken, oder so wie die angeblichen "privaten Tierschützer"-->(klick)http://www.verlassene-pfoten.de/wbb2/print.php?threadid=3303&page=1&sid=3c3653891cf5470c9477d690f4340006 die Hunde mittels illegalem privaten Transport nach Deutschland schaffen, und dabei noch nicht mal Unrechtsbewusstsein haben. Hier ist die Behördenmacht gefragt, solcherlei Unverstand und Geschäftemacherei abzustellen.
Da werden eigenständig Diagnosen gestellt, werden Medikamente herumgereicht und verabreicht
(klick zum Text)
und diese Hunde sterbenskrank dann munter unter unhaltbaren Umständen nach Deutschland eingeführt
Zitat aus Streunerhunde.de:

Nachtrag vom 08.02.2004:

Kurz nach der Übernahme der Welpen stellte sich heraus, dass sie alle eine furchtbare Krankheit aus Griechenland mitgebracht haben und zwar die Parvovirose.(...)

All diese Missstände aufzudecken würde Bände füllen, aber vielleicht wachen die Behörden ja doch mal auf, und vielleicht begreift die Bevölkerung, dass Tierschutz nicht nachts und im Dunklen stattfinden muss, wenn er ordnungsgemäss und vernünftig gemacht wird.
Einen Hund aus Spanien für 130 Euro, und dann 500 Euro für die weitere tierärztliche Behandlung, das ist die Realität.
Einen Hund vernünftig und gem. des Tiersschutzgesetzes einzuführen birgt höhere Kosten, aber dafür bekommt man dann auch ein Tier, das nicht gestresst und halbtot auf einem Massentransport illegal und möglicherweise krank eingeführt wurde.
Am besten holt man "seinen" Hund direkt in Spanien ab, günstige Flüge gibt es heute bei allen Fluggesellschaften, und die Tiere haben keinen potentiellen Todestransport vor sich.