Mittwoch, 27. Oktober 2010

Ultimative Tierliebe oder Spinnerei?

http://www.bild.de/BILD/news/2010/10/27/katze/kriegt-neue-niere-fuer-7000-euro.html

Katze kriegt neue Niere für 7000 Euro: Für die OP wird „Maxi“ in die USA geflogen!

Tierliebe XXL: Diplom- Kaufmann Thomas R. (35) und Kater Maxi (6) sind unzertrennlich. Das kranke Tier soll in Amerika jetzt eine neue Niere transplantiert bekommen


Tierliebe oder irre? Katze kriegt neue Niere für 7000 Euro

Für die OP wird „Maxi“ in die USA geflogen!

26.10.2010 - 23:27 UHR
Von HENNING von STEUBEN
Hannover – Neugierig turnt Kater „Maxi“ (6) auf seinem Herrchen herum. Thomas R. (35) aus Hannover hat ihn vor drei Jahren aus dem Tierheim geholt. Gekostet hat die Katze damals nichts. Jetzt will Herrchen dem kranken Tier ein zweites Leben schenken – mit einer Nieren-Transplantation! Das berichtet die „Neue Presse" aus Hannover. Dafür wird der Kater sogar in die USA geflogen ...


Die Kosten: Mindestens 7000 Euro allein für die OP!

Übermenschliche Tierliebe? Oder fast schon Tierquälerei? Besitzer Thomas R. sagt: „Er ist für mich ein volles Familienmitglied. Deshalb schöpfe ich alle denkbaren Möglichkeiten aus.“

Anfang des Jahres war der Diplom-Kaufmann nach einem Unfall selbst schwer erkrankt. Kater „Maxi“ stand ihm bei. Thomas R.: „Er spürte, dass es mir schlecht ging, wich mir nicht von der Seite. Er reagierte so sensibel auf meine Gemütslage, als wäre er mein zweites Ich.“

Doch plötzlich ging’s dem Kater schlecht. Er fraß kaum, magerte ab, setzte spontan Urin ab. Die Untersuchung in der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) ergab: „Maxi“ hat eine Schrumpfniere, sein Körper wird nicht mehr entgiftet – ohne Transplantation droht ihm ein qualvolles Ende.

In Deutschland ist so eine Operation nach Auskunft der Bundestierärztekammer nicht möglich. „Wir dürfen keiner gesunden Katze eine Niere entnehmen“, erklärt Prof. Dr. Ingo Nolte von der TiHo. „Es wäre ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, ethisch nicht vertretbar.“

Einzige Lösung: eine Nierentransplantation in den USA! Dort werden Tierheim-Katzen seit Jahren als Spendertiere eingesetzt. Katzen haben, wie der Mensch, zwei Nieren, können mit einer weiterleben.

Herrchen Thomas R.: „Es stimmt, dass es ethisch fragwürdig ist, weil die Katze ja nicht gefragt werden kann. Aber Katzen, die nicht vermittelt werden können, werden in Amerika getötet. Das macht mein Gewissen wieder leichter.“

Jeder Katzenhalter, der seinen Vierbeiner operieren lässt, muss das Spendertier anschließend „adoptieren“. Thomas R. verhandelt jetzt mit mehreren Tierkliniken in den USA, schickt ihnen Blut- und Harnwerte des Katers. Der Eingriff ist teuer: Zur Nieren-Operation kommen Flug, Unterkunft, Medikamente hinzu – zusammen 15000 bis 20000 Euro. Herrchen Thomas hat genug Geld gespart.

Bis zur Operation kriegt sein Patient zweimal täglich eine Art Dialyse: Herrchen spritzt ihm eine Kochsalzlösung, die Giftstoffe aus „Maxis“ Körper spülen soll.

Thomas R. ist verlobt, Kinder hat er nicht. Findet er das Ganze nicht ein wenig übertrieben? „Nein“, sagt er. „Ich wollte alles für ‚Maxi‘ tun. ich hätte es mir nie verzeihen können, nur hilflos auf seinen Tod zu warten.“





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